Liebe Blogleser, macht mir eine Riesenfreude und schreibt Kommentare. Ich freue mich drauf, Reaktionen von Euch zu bekommen.

Sonntag, 20. November 2011

Ausflug nach Panama endet mit Schock!

Leider habe ich gestern keinen Blog schreiben können, weil ich mit Becky in Panama City auf dem Feria de la Rumba war. Aber beginnen wir erst mal gestern Morgen. Ich war wie jeden Tag in der Schule. Doch heute waren nur sehr wenige Schüler anwesend, denn viele waren in Panama City bei dem Konzert von David Guetta. Trotzdem machten wir Unterricht. Heute haben wir wieder einen neuen Englischlehrer bekommen, weil der andere neue nicht anwesend war. Eigentlich ist nicht viel geschehen. Zuhause angekommen, habe ich mich dann gleich wieder auf den Weg nach Santiago Mitte gemacht um noch ein paar Dinge zu erledigen. Anschließend ging es ans Packen, denn wir wollten um 15.00 Uhr los fahren Richtung Panama City. Doch Becky war so ausgepowert, dass sie sich erst noch ein wenig schlafen gelegt hat. So kamen wir erst um 17.00 Uhr in Santiago los. Nach 3 1/2 Stunden Fahrt kamen wir bei der Schwester des Mannes von Evelyn (AFS-Schwester) an. "Wow" kann ich dazu nur sagen! Hochsicherheitssiedlung mit Eisentoren und Polizeibewachung. Dort haben wir jedoch nur einen Schlüssel für das Haus von Evelyn geholt. Also sind wir gleich wieder losgefahren. In der Wohnung von Evelyn angekommen, haben wir uns im Turbogang gerichtet und sind gleich wieder gegangen. Angekommen am Festivalgelände haben wir uns eigentlich schon darauf eingestellt, dass sehr viel Polizei anwesend sein wird, doch dem war nicht so. Eigentlich gar keine Polizei. Also sind wir ohne große Probleme in die Festivalhalle gekommen. Das war bombastisch. In einer Halle haben 10 verschiedene DJ´s Musik vom Feinsten gemacht. Man konnte sich heraus suchen, wo man am liebsten sein will. Wir haben uns für das PH entschieden, weil dort Becky Beziehungen hin hat und wir das ausnutzen konnten und in den VIP-Bereich durften. Von dort hatten wir einen wunderbaren Blick über alle Stände und Bühnen. Wir haben gefeiert bis in die frühen Morgenstunden. Dann haben wir noch einen kleinen Abstecher in das größte Casino Panamas gemacht. Dort haben wir dann morgens um 4 Uhr unser Frühstück zu uns genommen.

Nach sehr kurzem Schlaf ging es dann auch schon weiter. Wir mussten noch einkaufen gehen. Also haben wir unsere Sachen gepackt und sind weiter zu dem Großverbrauchermarkt. Wir haben im Schnelldurchgang eingekauft, denn Becky hat 2 Freunden versprochen, sie in eine Mall zu fahren, die ein wenig außerhalb liegt. Als wir dann unsere Einkäufe verstaut hatten, haben wir die 2 Freunde am World Trade Center abgeholt. Dann ging es über den Coastway Richtung Präsidentenviertel. Von dort hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Skyline von Panama. Als wir dann weitergefahren sind meinte Becky, dass wir das Auto zuschließen müssen, weil hier sehr viel geklaut wird und sehr viel Gewalt herrscht. Also wir noch ein Stück gefahren sind, haben wir eine Stelle gefunden, wo man richtig toll auf die Einfahrt vom Panamakanal sehen kann. Also haben wir “verbotenerweise” kurz angehalten und ich konnte 2 Fotos schießen und dann haben wir geschaut, dass wir schnell wieder weg kommen. Wir fuhren ein Stück weiter und die Gegend wurde immer dunkler und unheimlicher. Ich habe versucht, noch ein paar Fotos zu schießen, doch Becky meinte, dass ich die Kamera unten lassen soll, weil hier jeden Tag Menschen erschossen werden. Jetzt wurde mir mulmig. An der nächsten Kurve bogen wir links ab und dann geschah es: 2 Männer, dunkelhäutig, haben auf einen Mann geschossen, der vor ihnen gerannt ist. Sie haben direkt vor uns die Straße überquert und kaum waren sie von der Straße unten, wurde der Mann getroffen und flog wie ein Streichholz nach vorne um. Die 2 Männer mit den Waffen sind an dem Mann vorbei gerannt und haben sich in einer heruntergekommenen Ruine vom Typ “Dort würde ich in meinem ganzen Leben nicht wohnen wollen” verschanzt. Das war der schrecklichste Moment in meinem ganzen Leben. Becky hat nichts anderes mehr gewusst, als das Gaspedal komplett durchzudrücken auf "Kick-Down" und mit quietschenden Reifen um die nächste Ecke nach rechts zu fahren. Wir haben den ganzen langen Weg, der eigentlich nur ganz kurz ist, geschrien, was das Zeug hielt. Wir hatten richtig Panik. Was ich damit gerade gemeint habe, die Straße war ungefähr 20 Meter lang, doch durch dieses dramatische Erlebnis war das wie eine Straße, die nicht enden wollte. Ab hier war die Stimmung bei allen am Ende. Angekommen bei der Mall, haben wir die beiden Freunde von Becky abgeladen und wir haben uns auf den Weg nach Santiago gemacht. Doch es war nichts so, wie es eigentlich immer ist. Wir haben die ganze Zeit an diese Situation denken müssen, wo dieser Mann vor unserem Auto über die Straße rennt und 2 Männer mit Maschinenpistolen schießen auf diesen Mann und treffen ihn.

Und dann kam schon der nächste Schock. Dadurch, dass es auf dem Weg nach Santiago richtig stark angefangen hat zu regnen, war höchste Aquaplaning-Gefahr. Und schon kam von hinten ein Auto angeschossen und hat uns rechts überholt (in Panama ist rechts überholen erlaubt). Etwa 10 Meter vor unserem Auto kam das Fahrzeug aufgrund Aquaplaning ins Schleudern. Der Fahrer verlor die Kontrolle über sein Auto und steuerte direkt in den Mittelgraben, der die 2 Spuren der Panamericana (so heißt die Autobahn) trennt. Er ist eigentlich dazu da, um das Regenwasser abfließen zu lassen. Der Graben ist ungefähr 2 Meter tief. Auf jeden Fall machte das Auto mehrere Überschläge vorwärts, traf dabei ein entgegenkommendes Auto und landete in einem Baum neben der Straße. Da wir wieder unter Schock standen und nicht anhalten konnten, weil zu viel Verkehr war, sind wir weiter gefahren. Natürlich mit schlechtem Gewissen. Schlimmer konnte der Tag doch nicht mehr werden...

Doch leider war er noch nicht zu Ende. Auf Höhe Aquadulce kam im Radio eine Topnachricht, dass zwischen Panama und Santiago durch den starken und heftigen Regen eine Brücke eingebrochen sei und bis jetzt noch nicht klar sei, ob es Verletzte gibt (da sind wir kurz vorher drüber gefahren). Ab dem Moment hat es mir gereicht. Ich hatte keine Lust mehr. Endlich zuhause angekommen, habe ich mich dann einfach nur noch in mein Bett gelegt und nichts mehr gemacht. Am Abend hat Becky dann vorgeschlagen, dass wir zur Ablenkung einfach nochmal in den Zirkus gehen. Wir hatten noch 3 Freikarten und das ging gerade auf. Also sind Becky, Luis und ich in den Zirkus gefahren, der uns beiden offensichtlich sehr geholfen hat, auf andere Gedanken zu kommen. Ich hoffe, dass ich nie wieder so was erleben muss!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen