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Montag, 27. Februar 2012

3 in 1: Mein Karneval in Penonome

Tag 1:
Heute ist wieder Karneval angesagt, doch heute geht es nicht nach Chitre, nein auch nicht nach Ocu, sondern nach Penonome. Dort wollten wir mit der Verwandtschaft meiner Familie feiern, und da diese mich nicht kennen, habe ich gleichzeitig die Chance, mich auch dort einzuleben! Da ich letzte Nacht nicht mit in die Disco bin, habe ich mehr Zeit gehabt um zu schlafen. Als ich dann am nächsten Morgen aufgewacht bin, kam auch schon direkt Becky wieder zu mir und meinte, ich solle mir Klamotten zusammen richten, wir fahren nach Penonome für 3 Tage. Also habe ich ruckizucki die Klamotten gepackt und dann ging es auch schon los. Wir fuhren zum restlichen Karneval feiern nach Penonome. Dort angekommen stach mir gleich ein Grundstück ins Auge, das bombastisch war. Ein Anwesen von 3 Häusern in einem Grundstück! Das war das Haus von meiner Verwandschaft. Wir fuhren zum letzten Haus, denn dieses ist das Haus von der Schwester der Patentante von Becky. In diesem Haus haben Becky, Luis und ich ein Zimmer bekommen mit 2 Betten. Nach dem Beziehen haben wir direkt noch den anderen "Hallo" gesagt. Da wären dann die Patentante von Becky und ihre andere Schwester, ihr Mann, Tochter, Schwester meiner Mama, Schwester, Enkelin und ihr Papa und noch andere, von denen ich heute noch nicht weiß, wie die zur Verwandtschaft dazu gehören... Einfach zu viele Personen auf einmal! Luis flitzte gleich ab, um mit Wendy, die Enkelin der Schwester meiner Mama, zu spielen. Ihr Papa sowie die anderen vom “Mega-Grundstück” kamen alle im mittleren Haus im Garten zusammen und haben Wein getrunken, gegrillt, gegessen, getanzt … Becky, Ivan, der Papa von Wendy, sowie der Bruder von Ivan und natürlich ich gingen Richtung Karneval, denn wir wollten heute mal richtig ausgiebig feiern. Eigentlich wollten wir die Samba-Parade anschauen, doch leider war diese vorbei. Also entschlossen wir uns in die Discomeile zu gehen. Unglaublich, wie viele Personen! Wir schlängelten uns irgendwie durch die Menge und blieben an der ersten Disco stehen. Plötzlich traf ich einen Freund aus Deutschland. Er meinte, dass in der Disco noch 2 andere seien. Dies war für mich das Stichwort und schon war ich ebenfalls drin. Becky und Ivan blieben noch ein wenig draußen, da diese nicht genug Geld dabei hatten für den Eintritt. Drinnen angekommen, habe ich meine beiden anderen deutschen Freunden getroffen und dann ging's los: Wir feierten, tanzten, lachten … 2 Schaummaschinen waren angebracht, die die ganze Tanzfläche, ach was, was sage ich da, die ganze Disco unter Schaum setzten. Da wir alle schon “bedudelt” waren, haben wir natürlich nur eins im Kopf gehabt – ab in den Schaum! Wir waren vollkommen einschaumiert. Auf der Tanzfläche stand schon der Schaum bis zum Becken. Durch das Lachen und mitsingen ist leider immer wieder ein wenig Schaum in den Mund geraten und das zu schlucken war einfach nur eklig. Hätte mich jemand angerufen, der hätte bestimmt wieder aufgelegt mit dem Kommentar: Ohh, tut mir leid. Ich wollte zu Dominik und nicht zu Micky Maus! Jaaa, meine Stimme war Micky Maus-ähnlich. Wir feierten die ganze Nacht. Alle Anwesenden waren einfach total aus dem Häuschen. Gegen 3 Uhr kamen dann auch Becky und Ivan rein, denn der Eintritt wurde gesenkt. Da auch gleich schon wieder die Schaummaschinen angeschmissen wurden, hat Becky gleich das Weite gesucht, denn sie wollte einfach nicht eingeseift werden. Ivan hingegen, der so was von besoffen war, hat sich gleich seine Mädels geschnappt und ist mit ihnen schaumbaden gegangen. Der Schaum auf der Tanzfläche stieg und stieg, dass teils ein Panameno nicht mehr zu sehen war. Mir ging der Schaum bis zum Hals. Also richtig toll! Leider wurde die Fete dann um 4.00 Uhr beendet, denn die Polizei hat alle heim geschickt. Also haben auch wir es gepackt und sind noch einen Hamburger essen gegangen. Zuhause bin ich dann "tot" ins Bett gefallen.

Tag 2:
Da die letzte Nacht sehr kurz war, konnte ich dafür am Morgen  lange schlafen. Naja, eigentlich auch nicht so lange! Um 10.00 Uhr wurde ich leider wieder geweckt, denn heute stand so einiges auf dem Programm und deswegen ging es schon wieder so “früh” los. Nach Frühstücken, Duschen, anziehen, … ging es in Richtung Park, wo dann die LKW´s stehen. Doch zuvor haben wir wieder ein wenig Trinken gekauft. Nachdem das Bier, Soda, Wasser … verstaut war, ging es auf das Festgelände. Dort angekommen, habe ich direkt eine Freundin aus Deutschland getroffen. Diana war mit ihrer Familie da und sie wohnt in Penonome. Doch sie musste weiter mit ihrer Familie und ich ging mit meiner Familie weiter. Becky hat sich dann direkt auch mal durch die Menschenmassen gedrängt. Ich hingegen blieb bei den anderen, die mit uns gekommen sind. Wir waren eine super Truppe und wir haben es genossen! Wir haben uns mitten in den Wasserstrahl gestellt. Anschließend haben auch wir uns durch die Mengen geschlängelt, denn wir wollten zur Showbühne. Dort gab es eine Show von einer Discothek. Diese haben eine Stripshow gemacht, wo man Sachen wie Sektflasche, Six Pack Bier und andere Preise gewinnen konnte. Zuerst waren die Frauen dran. Sie haben zuerst 2 wunderschöne schlanke, junge Mädels auf die Bühne geholt und dann habe ich und vermutlich alle anderen Männer hier gespannt geschaut, wer als 3. kommt. Und was dann kam, hat uns die Augen fast aus den Augenhöhlen gebrannt. Eine Frau, ein wahnsinns Kaliber, so lang wie breit..... Sie haben die 2 schlanken Frauen vor den "Bär" gestellt und man hat seitlich trotzdem noch was vom "Bären" gesehen. Dann ging es los. Es ging darum, die normale Kleidung abzustrippen. Alle Frauen haben hier an Karneval grundsätzlich einen Bikini an. Zuerst waren die 2 Schlanken dran. Sehr sexy sah das aus. Dann kam “Big Mama”... Sie fing an und allen Männern fiel die Kinnlatten herunter und nun waren es die Frauen, die gelacht und gepfiffen haben. Teilweise haben sich die Männer einfach nur die Hände vor die Augen gehalten. Oh mein Gott, kann ich da nur sagen! "Big Mama" war natürlich "dicht" und ihr machte das nichts aus. Letztendlich haben alle 3 gewonnen. Natürlich gab es auch eine Runde für die Männer. Auch diese haben gestrippt. Sie haben sich von ihren T-Shirts gelöst und haben die Mädels neidisch gemacht. Auch hier haben wieder alle gewonnen. Nach dieser Show haben wir uns entschlossen in Richtung Heimat zu gehen. Dort angekommen, haben wir den ganzen Nachmittag dort verbracht. Während sich die älteren entweder schlafen gelegt haben oder Fernseher geschaut haben, habe ich zusammen mit Luis und Wendy gespielt. Wir haben eine kleine Wasserschlacht gemacht. Da ich sowieso schon nass war, war es für mich nicht schlimm. Wir schossen uns mit Wasser ab. Das machte richtig viel Spaß. Als dann aber das Plantschbecken leer war, entschlossen wir uns, in das Zimmer von Wendys Papa zu gehen, denn dieser hat eine PS3... Wir spielten verschiedene Spiele. Anschließend haben wir noch ein wenig Fernseher geschaut, bis uns Becky gerufen hat. Wir mussten uns richten, denn wir wollten zur Samba-Parade gehen. Also wieder richten, anziehen und ab. An der Paraden-Straße angekommen, sahen wir schon viele Personen. Doch wir haben noch einen Sitzplatz bekommen. Becky, Wendy, ihre Oma und ich haben uns hingesetzt, wohingegen Luis in ein Geschäft gegangen ist mit Videospielen. Er setzte sich zu anderen hin, die gerade Call of Duty (sehr realistisches Shooter Spiel) gespielt haben. Ich und auch die Oma von Wendy wiesen Becky öfters darauf hin, sie solle Luis da weg nehmen. Das ist nicht gut für ihn. Doch sie machte einen auf stur und wollte nichts wissen. Wie immer halt ein "Brett"! Dann fing die Parade an! 1. Wagen = Naja, 1 Frau drauf, die ein wenig getanzt hat, aber nicht Samba. 2. Wagen = 2 tanzende Frauen.... 3. Wagen: Wieder nur 1 Frau, die aber richtig Samba tanzte. Fertig.... Eigentlich hatte ich mir erhofft eine schöne Parade zu sehen, wo einem richtig was geboten wird. Aber nein, 3 Wägen..... Also liefen wir wieder heim. Da wir alle so K.O. waren, entschlossen wir uns heute nicht mehr in die Disco zu gehen. Becky schlief heute Nacht in einem anderen Haus mit Luis, wohingegen ich alleine mein Zimmer hatte. Also legte auch ich mich zum schlafen, denn die letzten Tage waren doch schon alle lange!

Tag 3:
Da ich gestern mal wieder früher ins Bett gekommen bin, habe ich heute morgen nicht so lange schlafen müssen. Also war ich heute ausnahmsweise mal um 8 Uhr schon wach. Ich ging in den Garten um zu sehen, ob schon jemand wach ist. Dort angekommen, habe ich einen Mann angetroffen, der schon gearbeitet hat, aber dies war nur ein Handwerker. Also ging ich ins andere Haus und da traf ich die Patentante von Becky an. Die hat mir auch gleich Frühstück gemacht und Kaffee. Sehr köstlich alles! Zudem hat heute die Sonne so schön durch das Fenster geschienen. Einfach herrlich! Nach dem Frühstück ging es noch ein Haus weiter, wo ich auch schon Luis, Wendy, ihre Oma, ihren Opa und ihren Papa antraf. Sie frühstückten alle noch. Ich setzte mich einfach dazu. Doch kurz danach waren alle schon fertig und wir 3 “Jüngeren” haben uns wieder zum PS3-spielen ins Nebenzimmer gesetzt. Doch bald darauf kam schon Ivan. Er meinte, er wolle auch mal spielen und mit mir ein Fußballmatch machen – Deutschland gegen Panama. Luis wollte wie immer nicht, da er sich so ins Spiel vertieft hatte, dass er fast den Fernseher zerschlagen hat. Doch Wendy hat es akzeptiert und hat das Spiel beendet und Fußball eingeschaltet. Wir machten das erste Fußballgame. Gewonnen! Deutschland vs Panama: 4 zu 2! Es folgten noch 3 andere Spiele, wovon ich 2 noch gewonnen habe. 1 habe ich leider 2 zu 7 verloren. Das war einfach nur Pech! Direkt nach dem 4. Spiel rief Becky, dass wir gehen. Luis bekam fast einen Anfall, weil er nicht gehen wollte. Er wollte mit Wendy noch spielen. Nun, was machen wenn ein Kind nicht will? Vor allem bei einem Kind wie Luis? Becky und ich haben uns erst einmal bei allen verabschiedet und bedankt und haben dann härtere Maßnahmen einleiten müssen... Natürlich hat Luis im Auto geweint, bis er eingeschlafen ist. Er hat sich in den Schlaf geweint. Wir fuhren nicht direkt nach Santiago sondern nach El Salado. Dies ist ein kleines Dörfchen direkt am Pazifik. Und so wie es der Name schon sagt SALado (Sal = Spanisch für Salz) muss dort was mit Salz sein. Und genau so ist es. Eine ungefähr 4 auf 8 Kilometer lange Dürre, wo kleine Wälle aufgehäuft sind. Zwischen denen Wällen ist Wasser, genauer gesagt Salzwasser, das direkt vom Meer hineingepumpt wird. Das sind die sogenannten Salzgärten. Das Wasser verdunstet und es bleiben an der Erdoberfläche Salzkrusten zurück. Diese werden abgekratzt und werden dann in einer naheliegenden Fabrik gereinigt, zerkleinert und jodiert. Total spannend dieser Salzgarten. An den Salzgärten vorbei, im nächsten Dorf angekommen, haben wir in einem Restaurant gegessen. Dort haben wir uns auch mit der Patentante von Becky getroffen. Anschließend ging es aber dann wirklich nach Santiago. In Santiago angekommen, habe ich meine Sachen verstaut und habe mich ins Bett gelegt, wohingegen Becky und ihre Patentante nach Atalaya gelaufen sind. Das ist eine Tradition hier in Panama. Grundsätzlich am 22. Februar treffen sich die katholischen Panamenos an 5 verschieden Orten in Panama. Diese sind zueinander in weiter Entfernung. Doch es wird vorgeschrieben, dass man zu diesem “Fest” nur zu Fuß kommen darf. So kommt es vor, dass Leute aus unglaublichen 100 bis 200 Kilometer Entfernung angelaufen kommen, um bei einem Gottesdienst dabei zu sein. Wo mir das erzählt wurde, fiel mir plötzlich wieder ein, dass ich am Montag auf der Fahrt nach Penonome bei Nata (100 km von Santiago) Leute gesehen haben mit Rucksäcken und Schlafmatratzen auf dem Rücken und diese sind dann nach Atalaya gelaufen. Da ich dazu keine Kraft mehr hatte blieb ich zuhause, wie alle anderen außer Becky auch. Sie kam dann um 22.00 Uhr wieder heim. Ich hingegen habe mein Abend im Zimmer verbracht bei einer Runde Musik hören und einfach nichts tun. Die letzten Tage waren einfach sehr sehr anstrengend, aber auch richtig toll. Ich liebe Karneval in Panama! Ich werde mir vornehmen, noch einmal Karneval in Panama zu feiern!

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